Da wir im Bungalow genächtigt haben, musste auch unser Büssli nicht zum Schlafzimmer umgebaut werden und war somit für den einen oder anderen Ausflug in die Umgebung verfügbar. Das haben wir genutzt um den beiden Fischerstädtchen Pylos und Methoni einen Besuch abzustatten. Beide Dörfer sind zwar touristisch erschlossen mit zahlreichen Kaffees, Tavernen etc. haben sich aber auch den Scharm vom einstigen Fischerdorf mit alten Häusern und engen Gassen erhalten.
Pylos liegt unterhalb eines Hügles und der Grossteil des Dorfes wurde an den Hang dieses Hügels gebaut, d.h. steile Strässchen und viele Treppen, wir haben uns daher mit dem Kinderwagen im ebenen Teil des Dorfes jeweils ein Kaffee für das z'vieri Glace gesucht...
Auf dem Weg nach Pylos hatten wir eine schöne Aussicht auf die Bucht von Navarino, an welcher auch unser Camping Platz lag.
Methoni wird vor allem durch die mächtige und gut erhaltene Festung direkt am Meer dominiert. Diese Festung wollten wir uns natürlich etwas genauer anschauen. Alte Festungen mit Steinböden und Kinderwagen mit kleinen Rädern vertragen sich leider nicht immer sehr gut. Allerdings hat uns das gut sichtbare Rollstuhl Symbol in der Nähe des Eingangs Hoffnung auf einen gut erschlossenen Rundgang gemacht. Nachdem die 4 Euro für das Ticket bezahlt hatten, ging es aber mehr schlecht als recht vorwärts mit dem Wagen. Mein Frau hat schliesslich entnervt aufgegeben und ist mit den Kindern in das Städtchen zurück um eine Taverne für den z'Mittag zu suchen. Ich bin noch für ein paar Minuten durch die Festung geeilt... war sehr imposant, vor allem dass sich Teile der Mauern schon seit Hunderten von Jahren der ständigen Brandung des Meeres widersetzten...
Neben den Ausflügen mit dem Auto haben wir die Gegend auch per Velo erkundet. Hinter der Bucht von Navarino liegt ein Naturschutzgebiet zu welchem eine Lagune und die wunderschöne kreisrunde Voidokilia Bucht gehören. "Wunderschön" wenn das Wetter passt und die Kinder gesund sind... bei Nieselregen, kalten Temperaturen und einem weinenden Kind ist die Bucht eher weniger interessant...
Da die Augenentzündung unseres Kleinen einfach nicht besser werden wollte und uns sowohl der lokale Apotheker als auch der Telefon-Doktor der Krankenkasse (inklusive Bild-einschick-Diagnose) dringend zu einem Arztbesuch geraten haben, sind wir am Sonntag Abend noch 1h nach Kalamata ins regionale Spital gefahren. Im Spital hat uns dann bereits nach kurzer Zeit ein Kinderarzt empfangen. Nach kurzer allgemeiner Untersuchung wollte dieser noch den Augenspezi hinzu ziehen... in etwa 15min. sei der da... nach 15 griechischen Minuten (1h) war dieser dann auch im Spital, in Alltagskleidern, und hat unseren Kleinen nochmals Untersucht. Diagnose: Alles nicht so schlimm. Nur eine Reizung der Augen, wahrscheinlich durch etwas, was er sich ins Auge gerieben hat. Er hat uns noch ein Rezept für Salzwasserlösung zum Spülen der Augen und Tropfen gegen die Entzündung ausgestellt und uns wieder auf den Heimweg geschickt...
Am nächsten Tag (23.5.) wollten wir dann unbedingt weiter und das schlechte Wetter und die Augenentzündung hinter uns lassen. Also wurde das Bungalow nach 5 Tagen wieder geräumt und das Büssli wieder voll geladen. Guten Mutes ging es Richtung Stoupa in welchem wir einen Zwischenstopp einlegen wollten um danach weiter nach Gythio und Nafplio zu fahren. Doch kurz nachdem wir auf die Hauptstrasse abbogen, versagte plötzlich die Servo-Lenkung. Meine Frau konnte das Büssli kaum noch lenken... kein Problem, kurz abschalten und wieder anlassen, dann wirds sicher wieder funktionieren... leider nein... Zum Glück waren wir zu diesem Zeitpunkt gerade neben einer Autogarge und konnten mit vereinten Kräften den Wagen dahin Lenken. Der junge Mechaniker war sehr hilfsbereit und konnte auch ein wenig Englisch.
Haube auf, Motor anlassen, Motor aus, Kopf schütteln und dann zog er stückweise den Generator-Riemen aus dem Motorraum... Kein Riemen, nix Strom, nix gut. Er hätte einen passenden Ersatz in ein bis zwei Tagen organisieren können, doch wir wollten wirklich nicht noch länger hier bleiben... Sein Vorschlag war dass wir nach Kalamata fahren sollen in die VW Garage. Ein kurzer Anruf versicherte uns auch dass sie das benötigte Ersatzteil auf Lager haben. Also ging es los über die Bergstrasse Richtung Klamata, ohne Servo-Lenkung war doch einiges an Oberarm-Einsatz gefragt um unseren vollbeladenen Bus durch die engen Kurfen zu steuern. Wenigstens war uns die Strecke noch von dem Spitalbesuch am Vortag bekannt. Laut Navi sollten wir es in rund 40 Minuten geschafft haben.
Während der Fahrt hat meine Frau noch unseren VW-Händler in der Schweiz angerufen um zu Fragen wie es zu diesem Defekt bei einem neuen Auto kommen kann. Der Händler war auch erstaunt über den Defekt, ev. könnte sich ein Stein verfangen haben und so dem Riemen den Garaus gemacht haben. Man könne aber noch gut 15 Minuten weiter fahren bis dann wahrscheinlich auch der Motor abstellen werde...?!? Das Navi zeigte immer noch 30 Minuten bis Kalamata... Zum Glück gelten diese 15 Minuten wohl nur für Benziner und nicht Diesel-Fahrzeuge, wir haben die Strecke bis zur VW Garage dann jedenfalls ohne weitere Probleme überstanden.
In der Garage konnten sie dann innerhalb von 2 Stunden den Defekt beheben, während unser Kleinster im Büro der Garage mit einem älteren Herrn (Vater der Besitzer?) um die Wette geschnarcht hat. Gegen Abend kamen wir dann auf dem Zeltplatz "Kalogria" in Stoupa an...
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